Das Licht der Welt

Album: 1968 (2011) / Aix-la-la-Chapelle (2006)

Das Licht der Welt ist oft so fade,
Ist oft so schummrig, dass man fürchtet, es erlischt.
Es leuchtet schwach und reicht so grade,
Dass man im Trüben ab und zu noch etwas fischt.
Mit jeder Schandtat wird es dunkler um uns her.
Wann wird es endlich hell über dem Tränenmeer?
Die Antwort weht nicht irgendwo im Wind.

Das Licht der Welt ist oft so schmeichelnd,
Dass wir es nicht freiwillig untern Scheffel stell’n.
Man passt sich an, den Zeitgeist streichelnd,
Und kauft ein großes Sortiment an dicken Fell’n.
Wer zeigt uns Wege aus der Selbstgefälligkeit?
Wer gibt das Tempo vor, nimmt uns die Schnelligkeit?
Die Antwort weht nicht irgendwo im Wind.
Die Antwort gibt ein neugebor’nes Kind.

Wenn du das Licht der Welt erblickst,
Wenn du die Klänge der Welt endlich hörst,
Wenn Du die Haut deiner Mutter berührst,
Du die Hand deines Vaters spürst,
Wenn du das Licht der Welt erblickst,
Dein Schreien das Schweigen bricht,
Wenn du das Licht der Welt erblickst,
Erblickt die Welt: ein neues Licht.

Das List der Welt ist oft so eisig,
Dass uns die Augen beinah zu gefrieren droh’n.
Alles scheint kalt, und manchmal weiß ich
Nicht ein noch aus, und jeder Trost ist blanker Hohn.
Gibt’s keine Knabenmorgenblütenträume mehr?
Wer taut das Eis, wer holt das Feuer zu uns her?
Die Antwort weht nicht irgendwo im Wind.
Die Antwort gibt ein neugebor’nes Kind.

Wenn du das Licht der Welt erblickst,
Wenn du die Klänge der Welt endlich hörst,
Wenn Du die Haut deiner Mutter berührst,
Du die Hand deines Vaters spürst,
Wenn du das Licht der Welt erblickst,
Dein Schreien das Schweigen bricht,
Wenn du das Licht der Welt erblickst,
Erblickt die Welt: ein neues Licht.

Das Licht der Welt kann oft so blenden,
Dass man nur blinzeln kann und kaum noch etwas sieht.
Und wie wir es auch dreh’n und wenden,
Wir steh’n nur da und wissen nicht, wie uns geschieht.
Wer hat uns eingesperrt, warum sind wir so blind,
Sehn nicht, dass Kinder immer ein Stück Wahrheit sind?
Denn was ans Licht kommt, ist die Lüge nicht.
Die Wahrheit hat ein menschliches Gesicht.

Wenn du das Licht der Welt erblickst,
Wenn du die Klänge der Welt endlich hörst,
Wenn Du die Haut deiner Mutter berührst,
Du die Hand deines Vaters spürst,
Wenn du das Licht der Welt erblickst,
Dein Schreien das Schweigen bricht,
Wenn du das Licht der Welt erblickst,
Erblickt die Welt: ein neues Licht.