Album: 1968 (2011) / Aus allen Wolken (1994) / gut und gerne (1995)
Ich führ‘ nach Paris – nur, um Kaffee zu trinken
Und würd‘ jeder schönen Französin zuwinken.
Ich säng’ wo, wie laut und wann immer ich wollte,
Ich wüsste nicht mehr, was mein Terminplaner sollte,
Ich liebte die Sonne und liebte den Regen –
Jetzt sag‘ mir mal einer: Was steht dem entgegen?
Schreibt mir denn wer vor, was ich tun muss und müsste?
Nicht, dass ich wüsste!
Ich säh’ mir nur Filme an, die mir gefallen,
Wenn nicht, ging ich raus, auch aus heiligen Hallen,
Trüg‘ heute kaputte Jeans, morgen Krawatte,
Und läg‘ sie zu hoch, spräng‘ ich unter die Latte.
Ich wär‘ mal ein Feigling und auch mal verwegen –
Jetzt sag‘ mir mal einer: Was steht dem entgegen?
Schreibt mir denn wer vor, was ich tun muss und müsste?
Nicht, dass ich wüsste!
Im Bus rezitierte ich Rilke und Hesse
Und tauschte mit jedem, der grüßt, die Adresse.
Ich schlief wieder tiefer und merkte mir Träume
Und kletterte auch noch mal „nur so“ auf Bäume.
Ich nähm‘ mir die Zeit, mich mal ins Gras zu legen –
Jetzt sag‘ mir mal einer: Was steht dem entgegen?
Schreibt mir denn wer vor, was ich tun muss und müsste?
Nicht, dass ich wüsste!