Zart besaitet

Album: 1968 (2011)

Und wer immer dich auf deinem Weg begleitet,
Dich in den Arm nimmt, mit dir streitet,
Muss wissen: Du bist zart, so zart.

Große Augen, dunkle Planeten,
Unendlich fern und endlich nah.
Nicht mit Pauken, nicht mit Trompeten,
Auf leichten Flügeln kamst du, wunderbar.
Vom ersten Moment die Sinne auf Empfang gestellt,
Meine Blicke gelesen, meinen Puls gespürt.
Als wär’ dir längst klar gewesen: Hier auf dieser Welt,
Wird nur zu Gold, was dich berührt.

Und wer immer dich auf deinem Weg begleitet,
Dich in den Arm nimmt, mit dir streitet,
Muss wissen: Du bist zart, so zart besaitet,
Immer wissen: Du bist zart, so zart besaitet.

Mal ganz laut, mal unglaublich leise,
Mal ganz groß und mal so klein.
Mal albern und mal ungeheuer weise,
Du kannst das stillste Wasser sein.
Bei allem, was neu ist, erst mal auf Distanz,
Du gehst allen Gründen auf den Grund.
Machst nie etwas halb, entweder gar nicht oder ganz.
Was du dir ausmalst, das wird bunt.

Und wer immer dich auf deinem Weg begleitet,
Dich in den Arm nimmt, mit dir streitet,
Muss wissen: Du bist zart, so zart besaitet,
Immer wissen: Du bist zart, so zart besaitet.

Nie im Gleichschritt, nie auf Kommando,
Du singst von klein auf schon dein eignes Lied.
Wenn alle treiben, spielst du ritardando,
Du bleibst dir treu in jedem Unterschied.
Bleib‘ so, wie du bist: verletzbar, einfühlsam.
Und lass dir für alles deine eigne Zeit.
Bewahr‘ den Stein der Leisen ohne Stolz und ohne Scham
Und deine Unbestechlichkeit.

Und wer immer dich auf deinem Weg begleitet,
Dich in den Arm nimmt, mit dir streitet,
Muss wissen: Du bist zart, so zart besaitet,
Immer wissen: Du bist zart, so zart besaitet.

Kleine Hände, großes Herz, so zart besaitet.
Kleiner Anlass, großer Schmerz, so zart besaitet.