Gutmensch

Album: Endlich! (2020)


Wo kriegt man so ’ne Seele,
An der sich kein Gewissen reibt?
Wo gibt es so ’ne Kehle,
In der kein Lachen jemals steckenbleibt?
Wo habt ihr diese Haut her,
In die nichts einzieht, an der alles abtropft?
Ich mach’s mir leidenschaftlich schwer,
War schon immer eher beherzt als verkopft.

Ich bin ein Gutmensch, ein Gutmensch,
Gestatten, gut und gerne ein Gutmensch.
Bösewichte hab’n wir schon zu viel.
Ich bin ein Gutmensch, ein Gutmensch,
Gut, besser, am besten ein Gutmensch.
Was ins Herz trifft, das schießt niemals übers Ziel.

Ich kann’s nun mal nicht ändern,
Dass ich so gern was ändern würd’.
Es zieht mich zu den Rändern,
Wo die Würde still dahinvegetiert
Als hoffnungsloser Konjunktiv.
Da kann die Not noch so zum Himmel schrei’n.
Was als Schimpfwort dient im braunen Mief,
Kann nichts andres als ein Ehrentitel sein.

Ich bin ein Gutmensch, ein Gutmensch,
Gestatten, gut und gerne ein Gutmensch.
Bösewichte hab’n wir schon zu viel.
Ich bin ein Gutmensch, ein Gutmensch,
Gut, besser, am besten ein Gutmensch.
Was ins Herz trifft, das schießt niemals übers Ziel.

Ich lasse mir das Recht nicht nehmen
Auf Selbstzweifel und schlechten Schlaf,
Auf all die unbequemen Themen
Und ich bin gern mal zu naiv und zu brav.
Ich lieg’ auch mal daneben,
Bin oft zu gutgläubig und schlecht informiert.
Werd’ mich dem Zeitgeist nicht ergeben,
Solang’ der aus der falschen Ecke applaudiert.

Ich bin ein Gutmensch, ein Gutmensch,
Gestatten, gut und gerne ein Gutmensch.
Bösewichte hab’n wir schon zu viel.
Ich bin ein Gutmensch, ein Gutmensch,
Gut, besser, am besten ein Gutmensch.
Was ins Herz trifft, das schießt niemals übers Ziel.