John o‘ Groats

Album: Endlich! (2020)

Wir waren einfach wir und waren einfach hier,
Vor uns ein Niemandsland, vier Freunde, ein R5, bepackt bis an den Rand.
Kein Ziel stand uns im Weg, die Zukunft nur ein Steg,
Der sich im Dunst verliert. Ab Sterling waren wir dann nicht mehr nur zu viert.

Olivia aus Paris und Loïc aus Lyon,
Marco aus Ostberlin. So sah man uns zieh’n.

Hinauf bis Easter Ross, die Nacht in einem Schloss,
Der Blick am nächsten Tag aus diesem Fenster auf die Welt, die vor uns lag.
Wir fuhr’n mit kleinem Gang die schmalen Straßen lang,
Bis es nicht weiterging und diese Meerenge uns stürmisch-wild empfing.

Da, wo seltene Vögel fliegen
Und wo seltsame Blüten treiben,
Nur im Gras auf den Klippen liegen,
Einfach sein und gestohlen bleiben,
Und was nicht zählt,
In den rauen Nordwestwind schreiben.

Die Küste atmet tief, als wenn ein Riese schlief,
Der von zwei Meeren träumt, von denen eins gegen das andre sich aufbäumt.
Die Strömung schnell und stark, der Sandstein schroff und karg,
Das Moos unter uns weich. Vor uns nur Blau und hinter uns ein Königreich.

Da, wo seltene Vögel fliegen
Und wo seltsame Blüten treiben,
Nur im Gras auf den Klippen liegen,
Einfach sein und gestohlen bleiben,
Und was nicht zählt,
In den rauen Nordwestwind schreiben.

Jetzt eine Möwe sein, im Fels hocken und schrei’n,
Dem Sturm vertrau’n allein. Wir spürten uns und nisteten uns ein.
Hätte ich einen Schatz: Ich wählte diesen Platz,
Wär’ ich noch einmal dort, zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Da, wo seltene Vögel fliegen
Und wo seltsame Blüten treiben,
Nur im Gras auf den Klippen liegen,
Einfach sein und gestohlen bleiben,
Und was nicht zählt,
In den rauen Nordwestwind schreiben.

Olivia aus Paris und Loïc aus Lyon.
Marco aus Ostberlin, so sah man uns zieh’n.

Da, wo seltene Vögel fliegen
Und wo seltsame Blüten treiben,
Nur im Gras auf den Klippen liegen,
Einfach sein und gestohlen bleiben,
Und was nicht zählt,
In den rauen Nordwestwind schreiben.