Auf den Versen

Album: Schritte (2005)

Du räumst die Steine aus meinen Gedanken,
du zeigst mir wunderbare Wege und du weist
die Schwermut mir ganz leicht in ihre Schranken,
hast meine Welt ja oft umsegelt, oft bereist.
Du öffnest in mir längst verschloss’ne Türen,
und du streichst alle dunklen Räume farbenfroh,
gäbst nicht mal auf, wenn wir zur Hölle führen,
und „Ich vermisse dich so!“ schreibst du mit zwölf „o“.

In allem bist du mir voraus,
In allem stehst du hinter mir,
Du bist mein Fernweh, mein Zuhaus’,
Wo du auch bist, ich bleibe dir
in allem Glück, allen Kontroversen,
zu jeder Zeit, an jedem Ort,
mit meinen Liedern auf den Versen
und such’ das Zauberwort.

Du warnst mich klug vor aller List und Tücke,
Und schlägst für mich, wenn’s sein muss, tagelang Alarm.
Wenn ich nicht weiter weiß, bist du mir Brücke
und nimmst das Kind von Traurigkeit sanft auf den Arm.
Du hast dich mir mit Haut und Haar’n verschrieben.
Ich weiß, du folgtest mir auch in das fernste Land,
du hast mir manchen bösen Traum vertrieben,
bist mit der linken Hand mir meine rechte Hand.

Du bist ein Meister im Probleme Meistern,
du hilfst mir, wenn ich Hilfe brauche und wenn ich
verlassen bin von allen guten Geistern,
hältst du zu mir, bist einfach da und tröstest mich.
Wie oft schon hast du mir den Tag gerettet,
wie oft ging ich den langen Nächten auf den Leim,
wie oft hast du die Wogen leis’ geglättet,
machtest dir auf mein Ungereimtes einen Reim?