Album: Schritte (2005)
Ich hab’ genug vom Hier und Jetzt,
bin nicht nur geistesgegenwärtig,
Was war zuerst, was kommt zuletzt?
ich bin nicht fix und noch nicht fertig.
Hab’ lang noch nicht das letzte Wort,
hab’ noch so vieles falsch zu machen.
Ich möchte immer wieder fort,
pack’ heut noch meine Siebensachen.
Will endlich Umwege gehen,
reisen ohne Land zu sehen.
Denn allen Sinn und alles Gute
find ich, wo ich es nie vermute,
find’ ich, wo andre Winde weh’n.
Ich möchte immer wieder Umwege geh’n.
Zu oft im Planquadrat verrannt,
Gedankengänge ausgeschildert.
Wenn überhaupt, bau ich auf Sand,
und wenn schon Garten, dann verwildert.
Im Leben ist nichts überdacht,
Und es zieht an allen Enden,
Es regnet rein bei Tag und Nacht,
Nun muss sich alles, alles wenden!
Will endlich Umwege gehen,
reisen ohne Land zu sehen.
Denn allen Sinn und alles Gute
find ich, wo ich es nie vermute,
find’ ich, wo andre Winde weh’n.
Ich möchte immer wieder Umwege geh’n.
Ich will durch enge Gassen geh’n,
nehme Schleichwege, Trampelpfade,
ich will mich winden, will mich dreh’n,
ich laufe Zickzack, nicht nur grade.
Denn alle Wege führ’n nach Rom,
und ich schwimm’ auf alle Fälle,
wie’s mir gefällt, gegen den Strom,
denn nur so komm’ ich zur Quelle.
Will endlich Umwege gehen,
reisen ohne Land zu sehen.
Denn allen Sinn und alles Gute
find ich, wo ich es nie vermute,
find’ ich, wo andre Winde weh’n.
Ich möchte immer wieder Umwege geh’n.